Kampf. Landschaft danach
Ein Krieg irgendwo auf der Welt: in einer belagerten Stadt treffen eine junge Frau und ein Soldat aus feindlichen Lagern aufeinander. Sie hat ihren Ehemann und ihr Zuhause verloren, er wird noch in dieser Nacht zum ersten Mal in den Kampf ziehen. Welche Chance hat die Liebe in einer Zeit, in der alles auseinanderbricht? Batlles Bilderwelt erzählt die große Tragödie des Krieges als persönliche Tragödie.
Szenische Lesung mit Mitgliedern des TiG7 Ensembles
Leitung: Stefan Griesshaber, Ausstattung Isabel Garcia Espino
15.&16. März, 3. & 4. Mai, 20 Uhr
In einem Moment der Ausweglosigkeit passiert die kurze,wohl aber intensive Liebe: Wenige Stunden bleiben einer jungen Kriegswitwe und einem noch unschuldigen Soldaten in Carles Batlles Bühnenstück „Kampf. Landschaft danach“, bevor sich beider Leben für immer verändern sollte. Denn die Landschaft nach dem Bürgerkrieg ist eine karge. Im Rahmen des laufenden Autorenporträts bereitete das Mannheimer Theater in G 7 Batlles dichten Theatertext als szenische Lesung auf. Die Schicksale kreuzen sich zufällig: Sie (Ute Kirsch) steht vor dem Nichts und nur wenige Schritte von der endgültigen Selbstaufgabe entfernt. Er (Julien Appler), Patriot aus Notwehr, versucht nach Kräften, seine Angst vor dem nahenden Kampfeinsatz zu überspielen. Der unbenannte Krieg findet sich indes lediglich in Anspielungen erwähnt, formt Drohkulisse und eine bedrückende Grundstimmung – seine Folgen werden in den langsam erkaltenden Protagonisten aber umso deutlicher. Angelegt in langen Monologen, lässt Batlles geschickt konstruierte Dramaturgie auch bei den Erzählsträngen erst allmählich Berührungspunkte zu, was Regisseur Stefan Griesshaber präzise in einem reduzierten Spielkonzept umzusetzen versteht. Denn ja, es wird gespielt. Näher am Schauspiel als an einer Lesung, zeugen von Letzterem über weite Strecken allein die Textbücher, wobei die starke, poetische Vorlage des spanischen Dramatikers auf Isabel Garcias Espinos unwirtlicher Bühne für eine derart sprachkonzentrierte Umsetzung wie geschaffen scheint. Gleichsam poetische Bilder und emotional agierende Mimen tun ihr Übriges, um einen gelungenen Theaterabend zu formen. (Mannheimer Morgen)
Autorenporträt Carles Batlle
Mit dem spanischen Autor Carles Batlle setzen wir die Reihe der Autorenporträts fort. Batlle arbeitete als Dramaturg am Katalanischen Nationaltheater und leitete die Werkstatt des Theaters Sala Beckett in Barcelona. Er unterrichtet an der Autonomen Universität und am Theaterinstitut Barcelona. Seine Theaterstücke wurden mehrfach ausgezeichnet, in elf Sprachen übersetzt, weltweit publiziert und aufgeführt. Nach der Deutschsprachigen Erstaufführung von „Transit“ folgen die Szenische Lesung von „Kampf. Landschaft danach“ und die Inszenierung von „Versuchung“.